Freitag, 9. Dezember 2011

Lang, lang ist's her... Grüße vom Wintervogel

Hallo meine lieben Leser,
es war einmal, vor langer Zeit... ich, genau. Ich sagte, jetzt kommt erstmal die Hochzeit, und dann geht's hier weiter.
So war der Plan - aber wie das immer so ist, kamen alle möglichen anderen Sachen auf mich zu, die ich bis dahin - genau! - beiseite geschoben hatte. Aber solche Erledigungen fallen irgendwie immer auf einen zurück und "kriegen einen doch".

Aber statt alles zu erledigen, habe ich immer nebenbei "heimlich" gemalt und Pläne gemacht. Keine Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft (die sind schon lange fertig), sondern für Projekte und Ausstellungen! Dazu hoffentlich bald mehr.
Rotkehlchen auf Stechpalme, Aquarell 2011
Und außerderdem hier noch ein kleiner farblicher Vorgeschmack auf Weihnachten: Meine neueste Vogelpostkarte!

Dienstag, 13. September 2011

Die Wölfe kommen... und das noch vor der Hochzeit!

Hallo ihr Lieben!

Obwohl ich ja grade schon auf Hochtouren laufe, um alle Hochzeitsvorbereitungen zu schaffen, widme ich mich trotzdem mal kurz diesem Blog und Euch.
Der mittlere Kuchen ist schon fertig, der kleine kühlt grad aus, und der große, der die Basis für die Hochzeitstorte bilden soll, steht mir noch bevor... aber das wird!

Und damit ihr nicht so lange ohne Bilder auskommen müsst, hier ein kleiner Vorgeschmack auf Dinge, die da kommen werden...!

Antoschka. Bleistift und Aquarell, 2011


Das ist Antoschka, quasi eine Namensvetterin von mir - einer der Wölfe, die ich während meiner Diplomarbeit beobachten durfte. Sie ist wieder ein Beispiel für meine neue Lieblingstechnik, eine hochdetaillierte Bleistiftzeichnung, mit Aquarellfarben coloriert und akzentuiert.


Sie ist wahrscheinlich das letzte Bild, das ich vor meiner Hochzeit fertig stellen konnte, und eine Vorbotin... wofür? Lasst euch überraschen!

Dienstag, 16. August 2011

Neue Lieblings-Maltechnik: Colorierte Bleistiftzeichung

In den letzten Tagen habe ich an einer neuen Maltechnik gearbeitet, die mir jetzt schon am besten gefällt:

Eine Bleistiftzeichnung, die ganz zart mit leuchtenden Aquarellfarben coloriert wird. Die Details und Kontraste der Zeichnung kombiniert mit wunderbaren farbigen Akzenten, die wichtige Einzelheiten hervorheben - natürlich, wie immer bei meinen Bildern, besonders die Augen!


Es gibt natürlich auch gewisse Schwierigkeiten.
Zum Zeichnen verwende ich am liebsten glattes Papier oder Zeichenkarton, doch aquarellieren ist hier immer etwas problematisch, denn normales Zeichenpapier wellt sich leicht, wenn es feucht wird.
Auf Aquarellpaier wiederum lässt sich nicht so fein und detailliert zeichnen, weil es (auch in der glattesten Form) immer noch vergleichsweise rauh und matt ist.
Wie ich das letztendlich löse, weiß ich noch nicht, aber die Zeichnung ist der größere und wichtigere Teil des Bildes, deswegen muss das Papier diesen Ansprüchen besonders genügen. Vielleicht hilft eine Kombination aus Flachpressen (versuche ich grade) und exra schwerem Zeichenkarton (muss ich noch besorgen).

Und ich hoffe, ich tauche hier mal wieder öfter auf - die Hochzeitsplanung frisst doch mehr Zeit als ich dachte!
Aber ich habe ja noch ein paar Bilder in Petto, die ich hier nach und nach einpflegen kann, sodass ihr was zum Stöbern bekommt :-)

Sonntag, 22. Mai 2011

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 4c: Die Details (Augen)

So, heute gehts zum letzten und (für mich) wichtigsten Schritt: Die Augen

Die Augen machen ein Bild erst lebendig, bringen Lebensfunken und Persönlichkeit. Deswegen spare ich mir die Augen oft bis zum Schluss auf, um - wie Dr. Frankenstein ;-) das Bild erst zu beleben, wenn es ansonsten fast fertig ist.

Unabhängig vom Schöpfer-Komplex ist es aber auch aus anderen Gründen sinnvoll, mit dem Fertigstellen der Augen zu warten: Wir Menschen und fast alle anderen Tiere sind genetisch darauf programmiert, Augen anzusehen. Ein Augenpaar ist quasi der optimale "Eye-Catcher".

Was bedeutet das für den Künstler?

Wenn die Augen fertig sind, und wir betrachten das Werk, wandert unser Blick automatisch zu den Augen. Immer. Das bedeutet, dass wir vielleicht von anderen Aspekten des Bildes abgelenkt werden, und dass wir eher dazu neigen, das Bild "als Gesicht" zu sehen und dass wir einzelne Details nicht mehr beachten.

Und da Details bei mir das Non-Plus-Ultra sind, ist das ein wichtiger Punkt :-)

Aber nun genug philosophiert, hier kommen endlich Bilder:


Das ist die Vorzeichnung. Sieht ein wenig Zombie-mäßig aus, zugegeben, aber sie enthält ja auch nur die wichtigsten Linien: Lage der Pupille, der Schatten und der Lichtreflexe.



Hier sind die Schattenflächen ausgefüllt, auf der Iris liegt ein Farbverlauf der andeutet, dass der Augafel kugelförmig ist - deswegen ist das Auge an den Rändern dunkler.
Merke: Beim Hund und vielen anderen Tieren füllt die Iris (Regenbogenhaut, "das Bunte") den sichtbaren Augenbereich komplett aus. Die Lederhaut ("das Weiße") ist maximal im Augenwinkel zu sehen oder wenn das Tier die Augen weit aufreißt.

Wichtig sind auch die dunklen "Streifen" rund um den Augapfel - das sind die Augenlider des Hundes, die im Gegensatz zu unserem nur schmal und schwarz sind.



Hier kommen Schatten und tiefere Schwarztöne ins Spiel, außerdem haben viele kleine konzentrische Striche die Struktur der Iris hervorgehoben: Vom Rand bis zur Mitte, also zur Pupille hin, verlaufen im Säugetierauge Strukturen, die bei Lichteinfall wie schimmernde Linien aussehen. Sie sind Teil des Mechanismus, der die Pupille zusammenzieht und erweitert, grade bei helleren Augen kann man sie gut erkennen (auch beim Menschen z.B.).
Insgesamt gesehen sind Hundeaugen, z.B. im Vergleich zu Katzenaugen, nicht ganz so klar und strahlend, beim Hund ist der Übergang zwischen Iris und Pupille oft nicht so scharf abgegrenzt (bei Katzen sind die Augen größer und insgesamt "wichtiger" für Leben und Kommunikation, vermutlich sind die Strukturen deswegen klarer ausgeprägt.). Also achtet darauf, Hunde- und Wolfaugen nicht ganz so juwelenartig leuchtend zu zeichnen - das kann das Tier seltsam oder gefährlich blicken lassen statt treu.



Jetzt mit Pupille und tieferen Schatten - auch die kleinen Augenlider werfen Schatten auf den Augapfel! Die Augenlieder sind glatt und feucht, da müssen also genügend scharf abgegrenzte Glanzlichter zu sehen sein.



Als letzte Feinheiten habe ich noch die Form der Lichtreflexe am Auge geändert - die sind im Wirklichkeit selten kugelrund, sondern länglich und an einem Ende (hier zur Nase hin) leicht "verwischt". Der Übergang zur Pupille hin wurde auch noch ein wenig abgedunkelt, sodass der Kontrast nicht so stark ist.


Und das war`s!  Aus ganz vielen kleinen Schritten wird ein ganzer Hund!




Ich hoffe, diese Reihe von Einträgen hat euch gefallen! Inzwischen ist das Bild auch glücklich bei seiner Auftraggeberin, und ich sitze an meinem nächsten Projekt: Einer Ausstellung!
Ich sage nur... Die Wölfe kommen!

Freitag, 29. April 2011

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 4b: Die Details (Nase)

Als nächster Schritt folgt Pacos Nase.

Grade bei einem Hund ist sie ein wichtiges Element, eins seiner wichtigsten Sinnesorgane mit einer Struktur, die sich deutlich vom Rest des Gesichts abhebt.


Vorzeichnung mit Schattenflächen

Die Form einer Hundenase ist durchaus komplizierter, als man anfangs denkt. Sie ist keineswegs nur ein glatter, schwarzer Klumpen an der Spitze der Schnauze. Neben den Nasenlöchern gibt es Strukturen und Vertiefungen, die zu den Seiten wegführen. Mittig wird die Nase durch eine Rinne geteilt, die unten gut sichtbar, oben nur noch angedeutet ist.
Das Fell verläuft auch auf besondere Weise, hier ist es wichtig, sich die einzelnen Härchen genau anzusehen, wie sie an den Rändern liegen - oben überlappen sie leicht mit der Nasenfläche, seitlich streben sie von ihr weg.
Ich habe die räumliche Struktur mit groben Flächen angedeutet, um festzuhalten, wo später Schatten und Licher liegen. Man beachte auch, dass die Nasenlöcher durch die leicht seitliche Sicht unterschiedliche Schatten werfen!


eingezeichnete Grobtextur

Im nächsten Schritt bekommt die Nase ihr spezielle Textur. Man kann sich die Oberfläche vorstellen, als sei sie von Rissen durchzogen oder mit winzigen Noppen besetzt. Die Noppen habe hier bereits eingezeichnet - man beachte, dass sie je nach Lage auf der Nase unterschiedlich groß sind! Außerdem muss man darauf achten, nicht zu regelmäßig zu werden - das sind keine gleichmäßig angeordneten Reptilienschuppen, sondern fast zufällige Strukturen.

Am Schluss kommt der aufwändigste Teil, nämlich das Schattieren. Hier nehme ich die leichten Striche zur Hilfe, die ich anfangs zur Abgrenzung der Schatten eingezeichnet hatte, um die einzelnen Bereiche grob abzustufen. Also Nasenlöcher sehr dunkel, ebenso der untere Rand der Nase (das Licht kommt von rechts oben!), heller an den Seiten, und oben an den Lichtern bleibt das Papier anfangs weiß.
Vorsicht - beim Schattieren die Riss/Noppentextur nicht ganz überzeichnen, die brauchen wir noch!


Die Nase schattiert


Wenn die allgemeinen Schattierungen da sind, geht es an die Feinarbeit - jetzt kommen die Noppen ins Spiel! Jeder kleine Hubbel an den Grenzen der Licht- und Schattenbereiche bekommt nun seinen eigenen Schatten oder Lichtfleck. In den helleren Bereichen sind nur die Risse dazwischen dunkel, in den schattigeren Bereichen hebt nur ein kleiner Lichtfleck einzelne Texturelemente hervor.

Noch ein Wort zu den Lichtflecken: Je schärfer und heller ein Lichtfleck abgegrenzt ist, desto "nasser" erscheint die Oberfläche. Manche Hundenasen sind sehr feucht (wenn auch außerhalb von Pfützen nie nass), bei Paco entschied ich mich für einen eher matten Glanz, auch, um die Nase nicht zu sehr in den Vordergrund zu rücken.

Denn was (für mich) an jedem Bild das Wichtigste ist, sind die Augen!

Und die kommen beim nächsten Mal dran!

Montag, 18. April 2011

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 4a: Die Details (Maul)

Hallo ihr Lieben!

In dieser Phase arbeite ich einzelne Bereiche des Bildes aus.
Hier kommt das Maul, also Lefzen, Zähne, Zunge und Zahnfleisch.


Nun zu den einzelnen Bereichen:

Das Zahnfleisch vieler Hunde ist nicht einfarbig, sondern gefleckt - hier bei Paco ist es rosa und schwarz. Dementsprechend gibt es zwei Aspekte beim Schattieren. Zum einen die Kontraste zwischen Schwarz und Rosa, zum anderen die "echten" Schatten. Ein ganz wichtiger Punkt sind winzige, scharf abgegrenzte Lichtreflexe - so erzeugt man den Eindruck von Nässe auf der Schleimhaut.


Die Haare am Kinn sind nochmal ein schönes Beispiel fürs negative Zeichnen - an dieser Stelle ist die Behaarung noch dünn, und einzelne Härchen leuchten hell vor dem schwarzen Hintergrund.

Die Zähne eines Hundes (oder überhaupt fast jedes Tieres) sind nicht weiß, sondern elfenbeinfarben und leicht transparent - echt weiß sind nur die Glanzreflexe, in diesem Fall länglich, um die Form des Zahns zu betonen.
Bei Eckzähnen ist die Krümmung oft gar nicht so leicht darzustellen, besonders, wenn sie von vorne zu sehen sind. Hier muss man also genau auf Sitz und Position im Kiefer achten. Gerade die Schneidezähne - beim Hund winzig - muss man sich wie kleine Meißel vorstellen, die von oben ganz anders aussehen als von vorn.

Um den Ansatz der Zähne im Zahnfleisch realistisch zu gestalten, achtet darauf, wie sich Farbe und Schatten des Zahnfleisches sich verändern: Um jeden Zahn "dellt" sich das Gewebe ein, und rund um den Zahn sieht man eine haarfeine Schattenlinie.



Die Zunge eines Hundes ist im Gegensatz zu unserer flach und dünn, quasi ein langer "Lappen". Sie liegt also nicht fleischig im Maul, sondern wirft nur einen dünnen Schatten. Vorne stößt sie an die Zähne und schiebt sich an ihnen hoch - vergleichbar mit einem Teppich, der sich an einem Stuhlbein hochbiegt.


So, das war's erstmal mit dem Maul - ich setze mich jetzt an die Nase. Wir sehen uns bald wieder!

Montag, 28. März 2011

Eine Kleinigkeit dazwischen

Es war ja eine Zeitlang etwas still hier. Was war los?

Eine Menge - Aufträge und Zusammenbrüche von Festplatten (echtes Drama!), außerdem habe ich mich für die Teilnahme an einer Ausstellung beworben und eine Postkarte gedruckt...

Doch dazu später mehr!

In diesem Blog sind ja bisher hauptsächlich Zeichnungen von Tieren aufgetaucht, aber ich mache natürlich auch welche von Menschen!*

Damit ihr mal seht, wie das aussieht, hier ein Beispiel, ein süßes Mädchen aus der Nachbarschaft meiner Schwiegereltern:
 Mädchen, Bleistiftzeichnung in 20x30, Antonia Vogel, 2011

Niedlich, oder?

Wir sehen uns bald wieder, und dann geht es auch weiter mit dem Hund, Ehrenwort!


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* Und früher dachte ich tatsächlich, ich könnte nur Tiere zeichnen. Menschen seien zu kompliziert. Dabei haben die viel weniger Fell, und das Schattieren auf der Haut macht wirklich Spaß! So kann man sich irren, wenn man etwas gar nicht erst probiert *lach*

Mittwoch, 2. März 2011

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 3: Die Graustufen

Nachdem  ich nun die Negativ-Zeichnung beendet habe - seehr viele Haare! - sind im nächsten Schritt zwei Dinge wichtig: Zum einen müssen die ganzen eingedrückten Linien nun sichtbar werden, zum anderen lege ich nun fest, wo im Bild welche Graustufenbereiche zu sehen sind.
Diese Abstufungen dienen mir später als Basis, wenn ich die einzelnen Haarpartien zeichne bzw. radiere.


Für diesen Schritt muss erstmal überall auf dem Hund eine dünne Schicht Graphit aufs Papier. Bei kleineren Bereichen kann ich das so machen wie in meinem Tutorial zum negativen Zeichnen: Mit dem Verwischer Graphit aufnehmen und über die entsprechenden Bereiche reiben.
Für größere Flächen ist dieses Verfahren seeehr langwierig, deswegen schraffiere ich lieber mit sehr flach angelegtem Bleistift (HB oder H) und verwische die Bereiche danach mit einem Wischleder*.

Einzelheiten füge ich trotzdem mit dem Papierverwischer hinzu, denn für kleinere Bereiche ist er einfach genauer.
Wenn die Grauabstufungen angelegt sind, sieht das Bild etwa so aus:

Für einen blonden Hund sind diese Abstufungen relativ dunkel, aber es wird ja auch noch radiert ;-)

Nase, Maul und Augen behandle ich separat, deswegen sind sie noch ganz leer gelassen.

So, das war's für diesen Schritt, ich hoffe, dass ich die nächsten wieder etwas schneller einstellen kann - ein Wunder, was ein sogenannter Nebenjob einen für Zeit kosten kann, wenn jemand krank oder im Urlaub ist. Zusätzlich haben wir uns zu einer Ernährungsumstellung durchgerungen, die zwar definitiv gesund ist, aber vieel Kochzeit und Aufwand erfordert... da muss man sich seine Zeit ganz neu einteilen.
Also bis bald!



*Wischleder: Ein Stückchen weiches, sauberes Leder, mit dem man gleichmäßig größere Flächen weich verwischen kann. Absolute Alternative zum Finger oder Handballen, an dem sich Hautfette befinden könnten, die im schlimmsten Fall Flecken auf dem Papier hinterlassen! Man kann kleine Lederstückchen für teures Geld im Kunstbedarf kaufen, oder man besorgt sich entsprechendes Fensterleder, gibts im Baumarkt oder in der Drogerie.

Samstag, 12. Februar 2011

Mini-Tutorial "Negatives Zeichnen"

Diese Zeichentechnik habe ich auf der wunderbaren Seite www.onlypencil.com entdeckt, die eine kleine, aber extrem hilfreiche Auswahl an Bleistift-Tutorials enthält. Jegliches Lob für diese Technik geht also dorthin, ich bin nur eine demütige Anwenderin!
Für genauere Informationen lest die Tutorials dort, dieses Mini-Tutorial ist nur ein Überblick, der dem Verständis dienen soll und vielleicht dem einen oder anderen hilft, dessen Englisch nicht so fit ist.

Negatives Zeichnen bedeutet hier, mit einem Zeichenwerkzeug dafür zu sorgen, dass bestimmte Bereiche eines Bildes nicht vom Bleistift berührt werden. Solche Stellen bleiben weiß.

Wozu braucht man das?
Negatives Zeichnen ist ein tolles Mittel, um helle Haare und helles Fell darzustellen, besonders bei Tieren die ein "gesticheltes" Fell mit vielen winzigen weißen Haaren haben. Auch bei agouti/wildfarbenen Tieren (getigerte Katzen, Wölfe, Kaninchen...), bei denen die einzelnen Haare helle Abschnitte haben, ist das negative Zeichnen extrem hilfreich. Ein Beispiel für eine wildfarbene Hauskatze mit dieser Technik ist hier.

Was brauche ich dafür?
Neben den verschiedenen Bleistiften braucht man
  • dickes Papier, besser Zeichenkarton
  • einen Radierstift [1]
  • einen leergeschriebenen, ausgewaschenen (!) Kugelschreiber [2]
  • einen Verwischer aus Papier [3]




Den Radierstift und den Verwischer bekommt man im gut sortierten Schreibwarenhandel, Kulis und Nagellackentferner zum Auswaschen gibt's quasi überall.



Nun die Schritte im Überblick:

Für dunkles Fell reicht es meistens, die einzelnen Haare mit geschwungenen Bleistiftstrichen anzudeuten:

Man könnte nun einfach helle Haare "hineinradieren" - aber leider fallen die Haare eher unscharf und grau aus.

Beim negativen Zeichnen werden die hellen Haare mit dem leeren Kugelschreiber und etwas Druck gezeichnet. (Zur besseren Sichtbarkeit sind die Striche hier in blau)

Nun sollen die Haare noch sichtbar werden - dies geschieht mit dem Verwischer, an dessen Spitze etwas Graphit haftet. Den bekommt man dahin, indem man entweder gleich Graphitpulver verwendet (vom Bleistift abschaben) oder den Verwischer über eine dick mit weichem Bleistift übermalte Fläche reibt.
Wenn man nun quer zu den eingedrückten Linien über das Papier streicht, setzt sich der Graphit nur neben den Linien ab. So treten die hellen Haare hervor:

Das ist aber noch nicht alles. So hat man zwar helle Striche, aber Fell sieht irgendwie anders aus. Da man normalerweise nur Büschel, keine einzelnen Haare sieht, werden nun einzelne Bereiche wieder freiradiert. Außerdem setzen wir unter die kleinen Haarbüschelchen noch einzelne Schatten aus feinen Bleistiftstrichen.

Das ist eigentlich schon alles - viel viel Arbeit und ein kleiner Trick führen zum realistisch gezeichneten Fell.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 2: Die Negativ-Zeichnung

Der nun folgende Schritt ist vielleicht der wichtigste... und es gibt keine Bilder dazu!
Warum? Weil ich in diesem Schritt nur unsichtbare Striche zeichne!

Die Technik des "negativen Zeichnens" stammt, soweit ich weiß, von Lisandro Pena, welche die großartige Webseite www.onlypencil.com betreibt. Mehr dazu später.

Was passiert nun in diesem Schritt?
Ich zeichne für jedes helle Haar einen unsichtbaren Strich aufs Papier, indem ich mit einem leeren Kugelschreiber Linien ins Papier drücke. Da ich das immer für das gesamte Bild in einem Schritt durchziehe, dauert es laaange, und man muss gut darauf achten, dass die hellen Haare überall dicht genug liegen.

Diese eingedrückten Linien mache ich dann im folgenden Schritt sichtbar, indem ich mit einem Bleistift oder einem graphittragenden Verwischer quer über die Linien fahre.
Mehr zu dieser spannenden und, wie ich finde, sehr effektvollen Technik hier.

Damit bin ich auch für's erste beschäftigt, denn wie ihr sicher gesehen habt, ist der Modell-Hund blond! Also jede Menge helle Haare, die vorzubereiten sind!

Samstag, 5. Februar 2011

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 1: Die Skizze

Am Anfang einer jeden Zeichnung steht bei mir eine Skizze. Diese fertige ich zuvor immer auf Schmierpapier an und übertrage sie dann mit Graphit-Papier auf den Zeichenkarton.

Warum die Vorskizze? Ich bin sehr akribisch und perfektionistisch, deswegen korrigiere ich oft lange herum. Das hinterlässt natürlich Spuren auf dem Papier, irgendwann lässt sich auch Bleistift nicht mehr spurlos entfernen.

Hier ist die Skizze von Paco, wie sie auf dem Zeichenkarton aussieht:


Anmerkung Nummer 1:  Die Skizze ist im Original seeeehr blass, also musste ich den Kontrast ungeheuer verstärken – die Linien sind kaum sichtbar, nur "Richtlinien" sozusagen ;-)

Anmerkung Nummer 2: Es ist erstaunlich schwer, ein A3-Blatt in einem A4-Scanner unterzubringen *lach* deswegen ist das ein Ausschnitt des wichtigsten Bereichs.


Hier zum Vergleich das Foto, nach dem das Portrait entstehen soll:

(Foto von sanni)

Nest-Ausbau... Homepage auf Urlaub

Nun ist es also wieder passiert - meine Hompepage ist weg. Sie erlauben mir nicht mal mehr eine Startseite mit einer Fehlermeldung. Alles gefressen..
Aber immerhin kann ich im Layout noch was ändern, also schnell die Adresse dieses Blogs hineingeschrieben, ich hoffe, dass sich einige Besucher nun hierher verirren.

Ansonsten habe ich Schlaf nachgeholt (die Katze auch), und arbeite an dem Hundeportrait. Da kommt noch was, versprochen!

Freitag, 4. Februar 2011

Ein Drama jagt das nächste

Wohlan, ein neuer Eintrag.

Und kein Hund.

Wie war das noch, das neue Projekt, das Hundeportrait? Pustekuchen!

Es gibt sie sogar, die Vorzeichnung, aber es blieb die vergangenen Tage keine Sekunde Zeit, sie mal hochzuladen.
Warum? Zum einen hat mein Freund heute seine Diplomarbeit abgegeben. Aha. Und?

Jeder, der sowas schonmal durchgemacht hat (oder so jemanden kennt) weiß, dass die letzten Tage vor Abgabe einer Abschluss/Diploms/Examensarbeit die Hölle sind.

Die Nerven liegen blank, die Zeit hat irgendwie nicht gereicht, alle Pläne sind dahin, die Verzeiflung droht zu siegen. Hätte man doch nur früher Gas gegeben! Ganze Themenkomplexe tauchen ans Tageslicht wie tote Pottwale, Themen, die unheimlich wichtig sind, aber nicht bearbeitet wurden...!!! Und jetzt ist es (fast) zu spät...

Resultat: Wir haben die Nach komplett durchgearbeitet, er schrieb, ich verbesserte Grafiken, ich bin jetzt seit etwa 32 Stunden wach und die Katze hat ein Trauma. Die muss ja theoretisch auch schlafen.

Damit dieser Eintrag kunstmäßig nicht völlig leer ausgeht (vom Jammern allein kann das Herz nicht leben), hier eine Zeichnung meiner Katze, die ich in 2010 angefertigt habe:

Meine Hauskatze Sira, Original in 30x40cm, Bleistift, 2010

So sieht Sira aus, wenn sie nicht verstrubbelt und traumatisiert unter Schlafentzug leidet :-)

Montag, 31. Januar 2011

Wilkommen in der großen weiten Welt...

Nun, da sich mein Anbieter entschlossen hat, kommentarlos meine Webseite zu fressen, muss ich mich anders bemerkbar machen...
Vielleicht ganz gut so, das gibt mir den nötigen "Stubs" (bzw. Tritt) in den Hintern, mich mal mit der großen weiten Welt des Bloggings zu beschäftigen. Aller Anfang ist ja leicht - eine kleine Vernetzung meiner Daten, die Google eh schon kennt, drei Klicks, und wieder ist die Welt um ein hässliches, sinnloses Blog reicher!

Zum Glück bin ich ja schnell von Begriff und kann mich fix durch die Vorlagen klicken, in naher Zukunft wird dieses Blog also nicht mehr hässlich sein ;-)

In dieser Zukunft, in diesem nicht mehr hässlichen wunderhübschen Blog werde ich meine Zeichnungen und Aquarelle* präsentieren, von der ersten Idee bis zur finalen Ausführung.

Meine Motive sind Menschen und Tiere, teils Auftrags- und teils freie Arbeiten.

Jetzt seid ihr informiert - wenn ihr (so wie ich) Freunde von Schritt-für-Schritt wachsenden Projekten seid, schaut ab und zu rein. Alle anderen können sich natürlich trotzdem an meinem sprühenden Witz erfreuen ;-)

 Eine englische Version des Blogs ist auch geplant, mal sehen, ob ich das durchhalte.

Als Einstieg hier mal eine Auftragsarbeit, die ich heute übergeben habe:
Kinderportrait in 30x40cm, Aquarell, 2011

Die Urenkelin, als Geschenk zum 80. Geburtstag - die Kundin war so begeistert, dass sie mich umarmt hat (das freut das Künstlerherz!) ich hoffe, beim Geburtstagskind kommt das Bild auch so gut an.

Wie üblich fängt der Scanner die sanften Farbtöne nicht so gut ein (und ja, das Kind hat tatsächliche solche Augen, grinst aber normalerweise frecher), aber einen kleinen Eindruck habt ihr sicher bekommen.
Meinen Stil könnte man als pingelig genau sehr detailliert bezeichnen, beim Aquarellieren arbeite ich mit vielen, zarten Lasuren, Einzelheiten male ich oft mit fast trockenem Pinsel.

Mein nächstes Projekt ist eine Bleistifzeichnung, das Portrait des blonden Hovawarts Paco. Papier und Fotovorlage liegen bereit, Bleistifte sind gespitzt...

Also bis bald!


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* Vielleicht steige ich in der wunderhübschen Zukunft auch tiefer in die Acrylmalerei ein, wer weiß.