Freitag, 29. April 2011

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 4b: Die Details (Nase)

Als nächster Schritt folgt Pacos Nase.

Grade bei einem Hund ist sie ein wichtiges Element, eins seiner wichtigsten Sinnesorgane mit einer Struktur, die sich deutlich vom Rest des Gesichts abhebt.


Vorzeichnung mit Schattenflächen

Die Form einer Hundenase ist durchaus komplizierter, als man anfangs denkt. Sie ist keineswegs nur ein glatter, schwarzer Klumpen an der Spitze der Schnauze. Neben den Nasenlöchern gibt es Strukturen und Vertiefungen, die zu den Seiten wegführen. Mittig wird die Nase durch eine Rinne geteilt, die unten gut sichtbar, oben nur noch angedeutet ist.
Das Fell verläuft auch auf besondere Weise, hier ist es wichtig, sich die einzelnen Härchen genau anzusehen, wie sie an den Rändern liegen - oben überlappen sie leicht mit der Nasenfläche, seitlich streben sie von ihr weg.
Ich habe die räumliche Struktur mit groben Flächen angedeutet, um festzuhalten, wo später Schatten und Licher liegen. Man beachte auch, dass die Nasenlöcher durch die leicht seitliche Sicht unterschiedliche Schatten werfen!


eingezeichnete Grobtextur

Im nächsten Schritt bekommt die Nase ihr spezielle Textur. Man kann sich die Oberfläche vorstellen, als sei sie von Rissen durchzogen oder mit winzigen Noppen besetzt. Die Noppen habe hier bereits eingezeichnet - man beachte, dass sie je nach Lage auf der Nase unterschiedlich groß sind! Außerdem muss man darauf achten, nicht zu regelmäßig zu werden - das sind keine gleichmäßig angeordneten Reptilienschuppen, sondern fast zufällige Strukturen.

Am Schluss kommt der aufwändigste Teil, nämlich das Schattieren. Hier nehme ich die leichten Striche zur Hilfe, die ich anfangs zur Abgrenzung der Schatten eingezeichnet hatte, um die einzelnen Bereiche grob abzustufen. Also Nasenlöcher sehr dunkel, ebenso der untere Rand der Nase (das Licht kommt von rechts oben!), heller an den Seiten, und oben an den Lichtern bleibt das Papier anfangs weiß.
Vorsicht - beim Schattieren die Riss/Noppentextur nicht ganz überzeichnen, die brauchen wir noch!


Die Nase schattiert


Wenn die allgemeinen Schattierungen da sind, geht es an die Feinarbeit - jetzt kommen die Noppen ins Spiel! Jeder kleine Hubbel an den Grenzen der Licht- und Schattenbereiche bekommt nun seinen eigenen Schatten oder Lichtfleck. In den helleren Bereichen sind nur die Risse dazwischen dunkel, in den schattigeren Bereichen hebt nur ein kleiner Lichtfleck einzelne Texturelemente hervor.

Noch ein Wort zu den Lichtflecken: Je schärfer und heller ein Lichtfleck abgegrenzt ist, desto "nasser" erscheint die Oberfläche. Manche Hundenasen sind sehr feucht (wenn auch außerhalb von Pfützen nie nass), bei Paco entschied ich mich für einen eher matten Glanz, auch, um die Nase nicht zu sehr in den Vordergrund zu rücken.

Denn was (für mich) an jedem Bild das Wichtigste ist, sind die Augen!

Und die kommen beim nächsten Mal dran!

Montag, 18. April 2011

Bleistiftportrait eines Hovawarts Schritt 4a: Die Details (Maul)

Hallo ihr Lieben!

In dieser Phase arbeite ich einzelne Bereiche des Bildes aus.
Hier kommt das Maul, also Lefzen, Zähne, Zunge und Zahnfleisch.


Nun zu den einzelnen Bereichen:

Das Zahnfleisch vieler Hunde ist nicht einfarbig, sondern gefleckt - hier bei Paco ist es rosa und schwarz. Dementsprechend gibt es zwei Aspekte beim Schattieren. Zum einen die Kontraste zwischen Schwarz und Rosa, zum anderen die "echten" Schatten. Ein ganz wichtiger Punkt sind winzige, scharf abgegrenzte Lichtreflexe - so erzeugt man den Eindruck von Nässe auf der Schleimhaut.


Die Haare am Kinn sind nochmal ein schönes Beispiel fürs negative Zeichnen - an dieser Stelle ist die Behaarung noch dünn, und einzelne Härchen leuchten hell vor dem schwarzen Hintergrund.

Die Zähne eines Hundes (oder überhaupt fast jedes Tieres) sind nicht weiß, sondern elfenbeinfarben und leicht transparent - echt weiß sind nur die Glanzreflexe, in diesem Fall länglich, um die Form des Zahns zu betonen.
Bei Eckzähnen ist die Krümmung oft gar nicht so leicht darzustellen, besonders, wenn sie von vorne zu sehen sind. Hier muss man also genau auf Sitz und Position im Kiefer achten. Gerade die Schneidezähne - beim Hund winzig - muss man sich wie kleine Meißel vorstellen, die von oben ganz anders aussehen als von vorn.

Um den Ansatz der Zähne im Zahnfleisch realistisch zu gestalten, achtet darauf, wie sich Farbe und Schatten des Zahnfleisches sich verändern: Um jeden Zahn "dellt" sich das Gewebe ein, und rund um den Zahn sieht man eine haarfeine Schattenlinie.



Die Zunge eines Hundes ist im Gegensatz zu unserer flach und dünn, quasi ein langer "Lappen". Sie liegt also nicht fleischig im Maul, sondern wirft nur einen dünnen Schatten. Vorne stößt sie an die Zähne und schiebt sich an ihnen hoch - vergleichbar mit einem Teppich, der sich an einem Stuhlbein hochbiegt.


So, das war's erstmal mit dem Maul - ich setze mich jetzt an die Nase. Wir sehen uns bald wieder!